Die geschützten Männer
104 Min., frei ab 12 Jahren
Inhalt
Deutschland, kurz vor der Wahl. Anita Martinelli und Sarah Bedford verfolgen mit ihrer Frauenpartei große politische Ziele. Sie treten an für einen Systemwechsel, der Ökologie, Gleichstellung und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt. Doch während des Wahlkampfes bricht ein neuartiges Virus aus, das ausschließlich Männer befällt. Die Symptome: sexuelle Raserei, Übergriffe auf Frauen und plötzlicher Tod der Infizierten im Zustand äußerster Erregung. Bald tobt ein neuer Krieg der Geschlechter. Als auch der Kanzler dem Virus zum Opfer fällt, kapern die Frauen die Regierung. Anitas Mann Ralph, soll mit seinem Forscherteam einen Impfstoff gegen das Virus entwickeln. Doch nicht alle in der mittlerweile rein weiblichen Regierung wollen die Männer wirklich retten...
Natürlich zieht die herrlich überdrehte Satire von Autorenfilmerin Irene von Alberti auch die Pandemie von 2020 bis 2022 durch den Kakao. Aber sie weitet zugleich den Horizont, indem sie sich auf den gleichnamigen Roman des Franzosen Robert Merle bezieht, der schon 1974 erschienen ist. Auch Merle stellte die „Was wäre, wenn“-Frage, und Irene von Alberti spinnt sie aus feministischer Sicht lustvoll weiter. Die Regisseurin (Der lange Sommer der Theorie, 2017) liebt das schonungslose Übertreiben. Fast jede Einstellung ist ein Stück weit „Over the Top“, die Kostüme sind zum Schreien, Ausstattung und Maske durften aus dem Vollen schöpfen. Aber der Film hat es nicht allein auf das Schenkelklopfen abgesehen. Sein wilder Stilmix kennt ebenso das Schmunzeln, die leise Anspielung, die anregende Metapher.