Filmstart am 2.7.2023
Jackie the Wolf
93 Min.
Inhalt
Paris, Sommer 2018. Jacqueline Jencquel (74) lebt ein komfortables Leben in einer prächtigen Wohnung in Saint-Germain. Abgesehen von ein paar altersbedingten Beschwerden ist sie bei guter Gesundheit. Und doch hat Jackie beschlossen, zu sterben.
Als Mutter, Großmutter und engagierte Aktivistin für das Recht auf Sterben, löst sie mit ihrer Entscheidung einen Medienrummel aus, indem sie ankündigt, ihr Leben im Januar 2020 zu beenden. Während die Uhr tickt, steht sie vor der Kamera eines ihrer drei Söhne. So werden in einem ehrlichen und emotionalen Austausch über Tod, Liebe, Sehnsucht und Mutterschaft Tabus gebrochen. Obwohl Jackie entschlossen ist, weiterzumachen, verschiebt sie den letzten Akt. Um einen letzten Frühling, einen letzten Sommer zu genießen. Als Jackie von der bevorstehenden Geburt eines Enkelkindes erfährt, beginnt sie zu zögern und verschiebt den "Termin" noch einmal. Jackies Sohn Tuki nutzt diese Gnadenfrist und zeichnet eine Reihe von zunehmend bedeutungsvolleren Begegnungen mit seiner Mutter auf, während er darum ringt, ihre Entscheidung zu akzeptieren und zu lernen, loszulassen.
Ihr Sohn filmt, macht Rollenspiele, fragt – die Mutter antwortet mit einer atemberaubenden Direktheit. Sie will sterben. Es fehlt ihr nichts, sie ist nicht krank, sie will einfach nicht noch älter werden, ein Pflegefall, dahinvegetieren. Sie will es selber bestimmen, nächsten Januar also. Dann verschiebt sie den Termin. Ein Enkelkind kommt zur Welt, noch einmal Frühling erleben, Zeit verbringen. Langsam kommt sie hervor, ihre Geschichte: in China geboren, in Indochina aufgewachsen, traumatisiert. Intelligent sein und doch nicht studieren dürfen, Ehefrau gewesen zu sein, finanziell abhängig, eine Depression, dem Leben entfremdet. Das Ende bestimmen zu können als letzte Geste der Emanzipation. Nicht der Tod ist das Übel, sondern das Sterben.