Filmstart am 7.7.

John Zorn I, II, III

Frankreich 2023
190 Min., frei ab 0 Jahren
Ein Film von Mathieu Amalric
Mit John Zorn

Inhalt

An den drei Tagen laufen alle drei Teile hintereinander. Sie können aber auch alle Teile (je ca. 1 Stunde) an mehreren Tagen ansehen. Der Eintritt muss nur einmal bezahlt werden!!

 

Teil 1: Zorn I (2010 - 2016) 54 Min. 

 

Der französische Filmstar Mathieu Amalric lernte den New Yorker Komponisten und Lärmpapst John Zorn 2008 bei einergemeinsamen Arbeit kennen. Daraus entwickelte sich ein Langzeit-Dokumentationsprojekt, bei dem ein musikalisches Phänomen nicht erklärt, sondern in seiner Komplexität ausgefaltet wird: Amalric filmt den Ikonoklasten Zorn auf und hinter der Bühne, in wilder Aktion mit kreischendem Saxophon oder mit konzentrierten Handzeichen ein Klangchaos ordnend. Mal crazy lachend, dann in kontemplativer Versenkung den zarten Streicherklängen von Kollegenhinterherhörend. John Zorn – mad genius. Besser kann man den Wahnsinn mit Methode nicht einfangen.

 

Teil 2: Zorn II (2016 - 2018) 59 Min.

 

Teil 2 der Langzeitbeobachtung von John Zorns Arbeit durch Mathieu Amalric variiert den Ansatz: Hier wird nicht mehr abrupt zwischen Stilen, Musikern und unterschiedlichen Projekten hin- und hergeschaltet, wie es auch der Cut-up-Ästhetik des New Yorker Komponisten entspräche. Stattdessen gibt es längere Konzertsequenzen, ausführliches Backstage-Geplauder und die Möglichkeit, John Zorn zu beobachten, wie er Witze reißt und sich ins Orgelspiel versenkt. Neu sind auch Textinserts, die den holistischen Charakter des ganzen Projektes betonen. „Es geht nicht nur um Musik“, heißt es da, „sondern um alle Gefühle, die man in einem menschlichen Wesen finden kann.“

 

Teil 3: Zorn III (2018 - 2022) 77 Min.

 

Der vorerst letzte Teil der Dokumentation reduziert die Panoramaschwenks über die wunderbare Klangwelt des John Zorn. Stattdessen fokussiert Regisseur Amalric im Close-up auf die Schwierigkeiten, die das Erarbeiten dieser komplexen Musik mit sich bringt. Im Zentrum steht ein quälender Probeprozess, in dem die Sopranistin Barbara Hannigan sich im intensiven Dialog mit dem Komponisten abmüht, das Stück „Jumalatteret“ nicht nur korrekt abzusingen, sondern die Partitur zum Leben zu erwecken. So entsteht akustische Magie zwischen Zweifel und Ekstase. Musik als asiatische Kampfkunst, bei der zuerst einmal die Angst besiegt werden muss, um die Klänge zum Fliegen zu bringen.

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