Köln 75

Deutschland/BE/PL 2024
117 Min., frei ab 12 Jahren

Heute

31.3.
20.15
20.15h
Onyx

Di

1.4.
20.15
20.15h
Onyx

Mi

2.4.
20.15
20.15h
Onyx

Inhalt

Vera ist gerade mal 18, geht noch zur Schule und ist wie besessen davon, Keith Jarrett auf die Bühne nach Köln zu holen. Das Opernhaus hat sie schon angemietet, jetzt muss sie nur noch die 10.000 DM für die Miete auftreiben. Ihren Vater muss sie gar nicht erst fragen. Denn der konservative Zahnarzt hatte sie eigentlich als Nachfolgerin in seiner Praxis vorgesehen, aber in diese spießige Welt passt Vera so gar nicht hinein. Sie zieht lieber mit ihren Freunden bis spät nachts durch die Jazz Bars und schafft es sogar als Jazz-Hase auf die Titelseite eines Boulevardblattes. Da verliert Vater Brandes dann vollends die Fassung und Vera muss ausziehen. Am Ende ist es dann ihre Mutter, die es ihr ermöglicht, ihren Traum zu verwirklichen, doch das Geld ist gerade mal die Eintrittskarte zu den richtigen Problemen. Willkommen im Konzert Business. Zur gleichen Zeit zwängen sich Keith Jarrett, sein Manager und ein Musikjournalist in ein winziges Auto, um über Nacht von Lausanne nach Köln zu fahren. In Köln angekommen inspizieren sie ihren Auftrittsort, die Kölner Oper, ein imposanter Saal, auf der großen Bühne nur ein Flügel, doch es ist nicht wie vereinbart der Grand Imperial von Bösendorfer, sondern ein ungestimmter Stutzflügel für Proben. Darauf spielt Keith Jarrett auf keinen Fall! Und so geht es für Vera Brandes mal wieder um alles oder nichts. Jetzt sind Manager-Qualitäten gefragt, doch es ist Freitag Nachmittag. Kann sie noch einen angemessenen Flügel auftreiben?

 

Die Plattenveröffentlichung „The Köln Concert“ avanciert mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Solo-Jazz-Release aller Zeiten. Regisseur und Autor Ido Fluk ließ sich für KÖLN 75 von den wahren Begebenheiten inspirieren und erzählt die unfassbare Geschichte dahinter. Eigentlich sind dem Regisseur hier sogar zwei Filme in einem gelungen. Zum einen erzählt er die märchenhafte Geschichte der Vera Brandes, die mit dem Köln-Konzert den Grundstein für ihre Karriere im Musik-Business legte und zu einer erfolgreichen Jazz-Promoterin wurde. Dabei gibt er nicht nur amüsant unterhaltende Einblicke ins Musikmanagement, sondern zeigt auch dessen Kompromisslosigkeit und Alles-oder-Nichts-Philosophie. Zum anderen gelingt ihm ein tiefgreifendes Musikerporträt, das uns mit Jarretts Musikphilosophie konfrontiert, die so konsequent ist, dass sie gelegentlich an Destruktivität grenzt. So hätte es das Köln-Konzert um ein Haar nicht gegeben, und dann wäre auch der Konzertmitschnitt nie zur meistverkauften Jazz-Soloplatte geworden. 

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